Wald-Exkursion am 13. April
2023
Revierförster Patrick Pape-Hüpeden vom Forstamt Fulda zeigte den Mitgliedern des NABU
Fulda und Künzell e.V. zuerst einen als Altholzfläche definierten Bereich. Diese Fläche wurde somit aus der wirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und kann sich nun frei entwickeln. Kartiert
(erfasst) wurden Art, Stammdurchmesser (ab 35 cm) und Zustand der Bäume, wie z.B. Habitatbäume. Definition Habitatbaum (waldwissen.net): Ein Habitatbaum ist ein lebender oder toter, stehender
Baum, der mindestens ein Mikrohabitat trägt. Der Begriff Mikrohabitat bezeichnet sehr kleinräumige oder speziell abgegrenzte Lebensräume. Habitatbäume und Totholz sind also für die Biodiversität
im Wald ein entscheidender Faktor. Mikroorganismen, Pilze, Insekten, Amphibien/Reptilien, bis hin zu Vögeln und Fledermäuse nutzen stehendes und liegendes Totholz als Lebensraum, Brutplatz
und/oder als Nahrungsquelle. Habitatbäume sind oft gekennzeichnet mit einem weißen "H" an ihrem Stamm.
Danach zeigte Herr Pape-Hüpeden uns eine Fläche zur Verjüngung des Eichenbestandes. Hier wurde durch Herausnahme einzelner Eichen Licht am Boden geschaffen, so dass die herabfallenden Eicheln beste Bedingungen für ihren Austrieb bekamen. Das Ergebnis sind bereits Millionen von Neuaustrieben, also für die Zukunft eine gesunde Mischung von alten und jungen Eichenbäumen. Die Bereiche wurden vorsichtshalber mit Holzgattern umzäunt, um die Triebe vor Verfraß durch Rehwild zu schützen. Aber auch außerhalb der eingezäunten Bereiche entwickeln sich die jungen Eichentriebe bisher überraschend gut. Die Eicheln dort haben eine solch hohe Qualität, dass sie nach einem Mastjahr (ein Jahr mit besonders hoher Samenproduktion) auch für die hessische Samendarrre (Samenbank) in Hanau geerntet werden, unter besonderen Schutzmaßnahmen aufgrund des hohen Wertes eines Sackes voll Eicheln. Herr Pape-Hüpeden würde sich wünschen, wenn sich interessierte Mitglieder, z.B. aus Naturschutzverbänden, dauerhaft an Maßnahmen im Wald beteiligen würden, somit die Entwicklung des Waldes unterstützen und letztlich die Bedeutung eines gesunden und artenreichen Waldes für Mensch und Natur erkennen und wertschätzen.