Vor zehn Jahren hat der
NABU-Kreisverband Fulda die ehemaligen Kläranlage Künzell-Wissels zum Zweck der Renaturierung gepachtet. Karl Graeser hatte die Vereinbarung mit der Gemeinde
Künzell erwirkt, nachdem das einen Hektar große Gelände mit seinen drei ehemaligen Klärteichen und dem kleinen Technikhaus mehrere Jahre ungenutzt war.
Der NABU hat in den letzten Jahren für mehr heimische und standortgerechte Gehölze gesorgt, die Wiesen ausgemagert und blühende Pflanzen gefördert. In den Teichen haben sich Friedfische
eingefunden, Nisthilfen für Vögel und Wildbienen sowie Steinschüttungen für Reptilien haben die Vielfalt der Tierarten erhöht. Das Technikhaus wurde renoviert und mit diesem Stützpunkt konnten
auf dem geschützten Grundstück Naturerkundungen sowohl für Kinder als auch Erwachsenengruppen stattfinden.
Rodolf Ziegler übernimmt nun die Schlüssel und die Regie zur weiteren naturnahen Entwicklung des Geländes und zur Nutzung als Experimentier- und Erkundungsraum für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene. Harald Auth aus Margretenhaun und Matthias Leitschuh aus Flieden sowie viele Aktive aus dem NABU-Kreisverband unterstützen ihn.
Volker Strauch
NABU-Kreisvorsitz Fulda
Alfred Peschl, 1. Vorsitzender NABU Petersberg, schilderte zu Beginn kurz das Vorhaben und erklärte allen Anwesenden, was noch für die Zukunft mit den drei Teichen geplant ist, um das Gewässer und das Biotop ökologisch aufzuwerten.
Vor ein paar Wochen fand dazu eine Begehung auf dem Gelände statt, wobei Vertreter des NABU Kreisverbandes, Mitglieder beider NABU Gruppen, ein Vertreter des Abwasserverbandes und ein Vertreter einer Baufirma anwesend waren. Ziel dieser Ortsbegehung war die Beauftragung einer Kostenabschätzung für die naturnahe Gestaltung der beiden vorderen Teiche, im Wesentlichen eine Einrichtung von Flachwasserzonen, die bisher fehlen.
Anschließend erhielten wir vom Alfred ein paar Eindrücke über das Treffen der NAJU Hessen, die hier im Objekt Wissels mit ca. 16 Kindern ein Wochenende vom 5.-7. Mai verbrachten (Thema Biodiversität) und schilderte die Begeisterung der Teilnehmer, die sich wünschten, weitere NAJU Aktionen hier durchführen zu können. Besonders der Aspekt, dass das Biotop auf diese Art einer Verwendung zugeführt werden konnte, die von Anbeginn angedacht war (Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen) wurde erfreut zur Kenntnis genommen und es ist zu hoffen, dass diese Nutzung auch in Zukunft möglich sein wird.
Demnächst sollen Pferde und Kühe auf dem Grundstück weiden, ob das klappt, wir werden sehen.
Doch dann ging es mit den Aufräumarbeiten los. Der Anbau wurde leergeräumt, der Dachboden gereinigt und als neuer Stauraum für eine größere Menge an Insektenbehausungen genutzt. Alle haben mit angepackt und wir haben ordentlich was geschafft. Gleichzeitig führte ein Mitglied die Inventarliste und vervollständigte sie. Die Rückseite des Anbaus wurde zudem von dort zwischengelagerten Hölzern befreit und nun ebenfalls als neuer Stauraum für wertvolle Harthölzer genutzt, wodurch auch dieser Platz ein ansehnliches Aussehen erhielt. Am Ende konnten alle den nun leeren Anbau als neuen „Gruppenraum“ wahrnehmen, eine Option für die Zukunft, wenn es um Aktionen auf dem Gelände oder einfach nur um ein Zusammenkommen geht soll.
Die allgemeine Freude am gemeinsamen Arbeiten bringt immer Begeisterung in die Gruppen und erleichtern auch das Miteinander sowie die Zusammenarbeit, vor allem bei größeren Projekten, die eine Gruppe allein nicht stemmen kann. Text: A. Peschel/A. Röhm
Im Oktober 2022 haben aktive Mitglieder des NABU Fulda-Künzell und des NABU Petersberg gemeinsam im Biotop Wisselser Teiche erforderliche Pflegemaßnahmen durchgeführt.
Nachdem im vergangenen Jahr durch mehrere Gruppen des NABU KV das Biotop in einigen Bereichen freigeschnitten wurde, zeigte sich im Sommer dieses Jahres, dass der Aufwuchs an Sträuchern erneut so erheblich war, dass man die drei Teiche nur schwerlich erkennen konnte. Ohne weitere, intensive Pflege drohte das Biotop zu zuwachsen. So erschien es ratsam, die Pflege schrittweise zu gestalten und mit einer Beweidung zu starten. Der NABU Petersberg nutzt seit 4 Jahren eine kleine Ziegenherde für solche Biotoppflegemaßnahmen. Die 7 Ziegen wurden Ende August in das Biotop eingebracht, wo sie zwei Wochen lang den ihnen zugänglichen Teil an Futter wegfraßen. Mit dieser Beweidung wurde wieder „Durchblick“ geschaffen und eine gute Voraussetzung für den 2. Pflegeschritt.
Diesmal war der Einsatz von Motorsägen und Astscheren im Zentrum der Arbeit. Ziel war es, die tief in das Haune-Tal eingebetteten ehemaligen Klärteiche so freizustellen, dass die Zufuhr von Wind auf den Wasserflächen stärker erfolgen kann. Dazu wurden mehrere Erlen und Weiden auf den Stock gesetzt bzw. als zukünftige Kopfweiden gepflegt. Wir erhoffen uns damit u.a. eine stärkere Oberflächenbewegung der Teiche und damit verbunden einen besseren Sauerstoffeintrag in die stehenden Gewässer. Mit knapp 20 Personen und 2 Stunden Arbeit wurde an diesem Samstag sichtbar „viel bewegt“. Der größte Teil des Schnittgutes wurde im Biotop an
verschiedenen Stellen aufgeschichtet, was zukünftig vielen Tierarten das Leben im Biotop verbessern wird. Beim gemeinsamen Essen am Ende wurde noch einmal wertschätzend die Kooperation der beiden Gruppen hervorgehoben sowie die weitere Nutzung des Biotops für die Vereinsarbeit thematisiert.
Fazit: das gemeinsame Arbeiten der beiden Gruppen war – auch als neue Erfahrung – ein schönes
Erleben und mit Sicherheit einer guten Entwicklung des Biotops dienlich.Text: A. Peschl / Fotos von A. Röhm und P. Kaiser
26.08. - 06.09.2022 Mitglieder der NABU Gruppe Petersberg haben in Absprache mit dem NABU Kreisverband, der Gemeinde Künzell und mit Rudi Ziegler , Mitglied der NABU Gruppe Fulda
und Künzell e.V., die Ziegenherde auf das Wisselser NABU Gelände gefahren.
Gegen 19:00 Uhr trafen Mitglieder beider Gruppen dort ein, wobei die Ziegen und die Petersberger Betreuer bereits vor Ort waren. Die Betreuung der Ziegen erfolgte Reibungslos und mit großer
Euphorie. Die 7 Ziegen wurden Ende August in das Biotop eingebracht, wo sie
zwei Wochen lang den ihnen zugänglichen Teil an Futter wegfraßen. Mit dieser Beweidung wurde wieder „Durchblick“ geschaffen und eine gute Voraussetzung für den 2. Pflegeschritt.