Erfolgsgeschichte vom Steinkauz–Projekt seit 2017

Das Steinkauz–Projekt des NABU Fulda und Künzell e.V.

Wie alles begann:

Im Frühjahr 2017 hörte Walter Schreck einen Steinkauz rufen. Daraufhin sind er und Peter Hess in diese Region gefahren, wo der rufende Steinkauz vermutet wurde und hängten dort zwei Steinkauzröhren auf. Einige Wochen später waren die Röhren schon angenommen. Seit etwa 40 Jahren gibt es wieder eine Brut vom Steinkauz in der Gemeinde Künzell. Auf den Fotos erkennt man den Bruterfolg des Jahres 2017.


 

Was lief in Sachen STEINKAUZ im Jahr 2022

 

Bei der diesjährigen Kontrolle der Steinkauzröhren kam Peter Hess bis jetzt auf 31 Reviere, in denen Jungvögel und noch brütende Steinkäuze angetroffen wurden.

 

Aus dem Raum Großenlüder kommen noch zwei Reviere hinzu. Die dort vorhandenen Brutröhren werden von ihm noch kontrolliert. Was in diesem Jahr noch erschwerend hinzu kam, war die geringe Mäusepopulation, was auch weniger Nachwuchs beim Steinkauz bedeutet.

Auf Grund seiner Erfahrung schätzt Peter den zu erwartenden Nachwuchs auf ca. 60-80 Jungvögel.

 

 

 

 

 

Foto: Peter Hess bei der Kontrolle der Steinkauzröhren. Mit dem sogenannten Blumenstraußgriff (Stressminimierung) hält er diesen jungen Steinkauz für wenige Minuten sicher in seinern Händen.


Foto: Peter Hess, Ein Jungvogel sitzt auf der Brutröhre
Foto: Peter Hess, Ein Jungvogel sitzt auf der Brutröhre

Was lief in Sachen STEINKAUZ im Jahr 2020?

 

 

2020 haben 24 Bruten mindestens 84 Jungvögel hervorgebracht.

Bei den Kontrollen der Steinkauzröhren im Fuldaer Landkreis wurden im diesen Jahr von unserem Mitglied Peter Hess 22 Brutpaare und mindestens 77 Jungvögel gezählt. Eine Brut in Petersberg war erfolglos.

Die Altvögel blieben während der Zählung auf den Nestern und Peter Hess zählte nur jene Jv, die sichtbar waren. Er geht davon aus, dass weitaus mehr Jungvögel in den Niströhren ausgebrütet wurden.

Aus der Gemeinde Eichenzell wurden 2 Bruten mit 7 Jungvögel von Reinhard Kolb (HGON) gemeldet. Text: Peter Hess

Aufteilung nach Gemeinden

Künzell………………...3 Bruten, 10 Jungvögel

Petersberg……………4 Bruten, 12 Jungvögel

Fulda……………………6 Bruten, 21 Jungvögel

Dipperz………………..1 Brut, 5 Jungvögel

Nüsttal…………………1 Brut, 4 Jungvögel

Hofbieber…………..…2 Bruten, 10 Jungvögel

Hünfeld...................4 Bruten, 13 Jungvögel

Großenlüder…………1 Brut, 2 Jungvögel

Eichenzell………….…2 Bruten, 7 Jungvögel
SUMME: …............24 Bruten, 84 Jungvögeln


 Foto: Rudolf Ziegler, 2019 erwachsener Steinkauz auf Sitzwarte
Foto: Rudolf Ziegler, 2019 erwachsener Steinkauz auf Sitzwarte

Was lief in Sachen STEINKAUZ im Jahr 2019?

 

 

2019 haben 17 Bruten mit 56 Jungtieren die Brutzeit überlebt.

Drei Bruten (Anzahl der Jungtiere ist nicht bekannt) waren Ersatzbruten, weil der Marder die Erstgelege räuberte.

In der Gemeinde Hofbieber werden noch zwei Reviere von Steinkäuzen gehalten, in der Gemeinde Künzell nur noch ein Brutrevier. Vermutlich sind in jedem Revier ein Brutpartner ausgefallen.

Erfolgreiche Bruten waren in Hünfeld, Nüsttal, Hofbieber, Fulda, Petersberg, Dipperz und Großenlüder zu verzeichnen.

Text: Peter Hess

 


Foto: Peter Hess, 2018 Erkundung der Umgebung
Foto: Peter Hess, 2018 Erkundung der Umgebung

Was lief in Sachen STEINKAUZ im Jahr 2018?

 

 

2018 haben  12 Brutpaare 27 Jungvögel hervorgebracht, die sehr wahrscheinlich alle ausgeflogen sind.

- Wegen Mangel an Nahrung (vor allem Mäuse), waren die Gelege nur klein.

- 3 Bruten wurden vom Marder und Wiesel geräubert.

- In und um Künzell / Keulos wurden zu den 2 vorhandenen Steinkauzröhren noch weitere 8 in geeigneten Revieren eingesetzt.

- zwischen Wissels und Wisselsrod wurden 5 neue Steinkauzröhren angebracht

- Am Ortsrand von Wisselsrod dazu noch 5 Röhren

- In Fulda wurde eine Röhre ersetzt und eine weitere bei Harmerz bereitgestellt.

- In Niederbieber, Mackenzell, Stöckels und Zell wurden insgesamt 5 Röhren repariert.

- Dank der gespendeten 15 Steinkauzröhren der Vogelwarte Frankfurt, war es möglich, das Kontingent der Steinkauzröhren im Fuldaer Land 2018 zu erweitern.

 

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle beteiligten NABU Mitglieder, die einer bedrohten Art, wie dem Steinkauz, helfen, neue Lebens- und Nahrungsräume zu finden. Text: Peter Hess


Foto: Peter Hess, 2017 Kauz Jungvogel guckt aus der Röhre
Foto: Peter Hess, 2017 Kauz Jungvogel guckt aus der Röhre

Was lief in Sachen STEINKAUZ im Jahr 2017?

 

 

Erfolgreiche Steinkauz Bruten aus dem Jahr 2017

 

Gem. Künzell………   ….1 Paar,        3 Jungvögel

Gem. Petersberg….........4 Paare,   12 Jungvögel

Fulda………………  …...1 Paar,        3 Jungvögel

Gem. Hofbieber……. .....5 Paare    14 Jungvögel

Hünfeld……………  …...2 Paare      6 Jungvögel

Summe: ..............13 Paare...48 Jungvögel

Text: Peter Hess


Wie sieht ein Steinkauz Revier aus

Mitglieder des NABU Fulda und Künzell e.V. haben sich seit einigen Jahren um die Wiederansiedelung vom Steinkauz (Athene noctua)  im Fuldaer Land bemüht. Die ehrenamtlichen Artenschützer suchten die einzelnen Gemeinden nach geeigneten Lebensräumen ab und hängten dort überwiegend selbst gefertigte Steinkauz Röhren.

Lebensraum

Der Steinkauz mag die offene Landschaft mit Einzelbäumen oder Baumgruppen wie z.B. Streuobstwiesen. Er meidet dicht stehende Bäume wie Wald oder lang gezogene Feldhecken. Dort wird er leicht die Beute von Sperber, Habicht, Waldkauz, Wiesel und Marder. In der offenen Landschaft, vorzugsweise Grünland, hat der oft rufende und auf sich aufmerksam machende Steinkauz Übersicht und fühlt sich sicher. Der Rufkontakt zu anderen Steinkäuzen in den Nachbarrevieren kann bis zu ca. 5 km Entfernung betragen. Besonders zur Brutzeit, bzw. Jungenaufzucht sind regelmäßig gemähte Wiesen wichtig. Im hohen Gras finden die Käuze nur unzureichend Nahrung.

 

Nahrung

Mäuse, große Insekten wie z.B. Käfer, Regenwürmer und Kleinvögel.

 

Bruthöhlen

In natürlichen Baumhöhlen, wie z.B. ausgefaulte Obstbäume oder Kopfweiden nehmen die Steinkäuze den Mulchhumus im inneren der Bäume als Nestunterlage. Nistmaterial wird nicht eingetragen, nur ausgespiene Gewölle werden in der Nistmulde mit eingearbeitet. Weil es so gut wie keine natürlichen Höhlenbäume in den ausgesuchten Steinkauzrevieren gibt, sind die Käuze auf die Steinkauzröhren angewiesen. Pro Revier empfehlen wir 2 – 3 Röhren. Als Nestunterlage, bzw. Nestmulde werden mehrere Handvoll grobes Sägemehl eingebracht.

 

Marderschutz

Bei der Diskussion um den Marderschutz gehen die Meinungen der Artenschützer auseinander. Schaden kann er nicht. Es ist bewiesen, das die schlankeren weiblichen Steinmarder sich trotz Marderschutz in die Röhre zwängen können. Der bessere Schutz ist folgender: Steinkauzröhren niemals in Feldgehölze hängen. Einzelne Bäume oder Baumgruppen im Grünland ohne Hecken bieten gegen Marder guten Schutz (aus eigener Erfahrung gibt es aber auch einige wenige Ausnahmen). Wegen ihrer Feinde Uhu und Fuchs, bleiben die Marder meist im Schutz von Hecken und Gesträuch und meiden die offene Landschaft. Marder gehen Linien entlang, z.B. im Schutz von Häuserwänden, Hecken und Wassergräben mit Krautschicht etc.

Text: Peter Hess