08. Juni 2024 Exkursion ins Tal der Haune


Exkursion zum Thema

„Deutsche Edelkrebse in den Gewässern der Rhön“

mit Ranger Joachim Walter

 

Eine Gruppe von NABU-Mitgliedern traf sich Samstagmorgen an einem kleinen Bach mit Ranger Joachim Walter um sich über das Edelkrebs-Projekt des Biosphärenreservates Rhön informieren zu lassen.

 

Nach Informationen über die erfolgreiche Wiederansiedlung in den Jahres 2005 bis 2011 aber auch die bestehenden Gefahren (s.u.) folgte ein Spaziergang entlang des Bachufers. Es wurden die einen Tag zuvor gestellten Reusen kontrolliert und tatsächlich eine Bachforelle und ein Edelkrebs gefunden. Erstere wurde nach kurzer Betrachtung wieder in den Bach entlassen. Der Edelkrebs wurde natürlich genauer begutachtet und sein Geschlecht bestimmt. Gut zu erkennen waren auch die kleinen Scheren an den beiden vorderen Beinpaaren. Dieses, noch nicht ausgewachsene Exemplar mit seinem markanten Stielaugen hatte zwei gleich große Scheren, was nicht immer der Fall ist. Denn wenn ein Krebs z.B. bei einem Kampf mit einem Artgenossen eine Schere verliert wächst sie nach, bleibt aber ein wenig kleiner. Bis zum Folgetag blieb dieser Krebs in der Obhut des  Rangers und wurde dann wieder in seinen Bach entlassen.

 

Joachim Walter berichtete außerdem über das erfolgreiche Projekt zur Wiederansiedlung des „Schneider“, ein bis zu 18 cm langer, silbriger Fisch in vier kleinen Flüssen der Rhön. Leider ist es nicht möglich, die Bachmuscheln in die heimischen Bäche zurück zu

bringen, da die Umweltbedingungen keinen Erfolg eines solchen Projektes zulassen.

 

Nach diesen interessanten Ausführungen verabschiedete sich die Gruppe mit einem herzlichen Dank an Ranger Joachim Walter.

 

Früher gab es in fast allen Flüssen, Bächen und Teichen die Rhön Edelkrebse. Vor 20 Jahren war er hier ausgestorben. Ab 2004 wurden umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, um ihn wieder anzusiedeln. Man setzte von 2005 bis 2011 jährlich 5000 Jungkrebse in 12 geeigneten Gewässern aus. Mit Erfolg: Der Bestand hat sich stabilisiert. Dennoch lauern viele Gefahren:

  • Der amerikanische Signalkrebs ist in einige größere Gewässer vorgedrungen und bringt die Krebspest dorthin, die für den einheimischen Edelkrebs innerhalb von 10 Tagen tödlich ist. Selbst wenn der Eindringling die Krebspest nicht mit sich bringt, vermehrt er sich schneller und stellt einen starken Nahrungskonkurrenten dar.
  • Die Trockenheit der letzten Sommer ließ den Wasserstand der kleinen Bäche stark zurückgehen und gefährdete so den Lebensraum.
  • Die invasiven Waschbären fressen auch den Edelkrebs und haben vor allem bei niedrigen Wasserständen großen Jagderfolg. Hier kommt dem Edelkrebs der Biber zu Hilfe, denn durch seine Dämme steigt der Wasserstand in den entsprechenden Bachabschnitten.
  • Leider entsorgen immer wieder Aquarianer ihre Tiere in die heimischen Gewässer. Auch hierdurch können Krankheitserreger wie die Krebspest in die Natur eingetragen werden, die eine tödliche Gefahr darstellen

Heute überwachen 20 bis 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Gewässer, koordiniert von Ranger Joachim Walter, um den Lebensraum der Edelkrebse zu erhalten und den amerikanischen Signalkrebs zurück zu drängen. Maßnahmen sind z.B das Abfischen des Eindringlings und das Aussetzen von Edelkrebsen in isolierten Gewässern. Geplant ist der Einbau von Krebssperren in kleineren Gewässern, die das Einwandern des invasiven Krebses erschweren sollen. Fische können diese Sperren jederzeit passieren.

Foto und Text: Annette Jacobs


Dezember 2023 Winterausflug zum Haunestausee


Mit der Adventszeit stand unsere Jahresabschlusswanderung vor der Tür.Diesmal ging es zum Haunestausee, der vielen Ornithologen wohl bekannt ist.

Am Samstag 09. Dezember 2023 war es soweit, 18 aktive Mitglieder und Naturfreunde unserer NABU-Gruppe Fulda u. Künzell e.V. machten sich auf den Weg und trafen sich am Gasthof Haunetal. Von dort aus ging es in Richtung Haunesee.

Das Wetter war ok. Wir hatten die Möglichkeit durch das Naturschutzgebiet in drei verschiedenen Wegstrecken zu wandern, also konnten wir die leichte Wegstrecke, mittlere oder die lange Wegstrecke wählen.

Gleich zu Beginn unserer Wanderung kam uns eine Edelkatze (Kater?) entgegen und steuerte Martin an, der sie sogleich aufnahm.  Ein hübsches und gepflegtes Tier.

Es ist Spätherbst, jedoch gab es viel zu entdecken in der renaturierten Hauneaue. Da gab es blühende Pfaffenhütchen, grüne Blattpflanzen wie Brennnessel und verschiedene Pilze. An der Haune entlang hörten und sahen wir oft den Eisvogel, sowie ca 100 Erlenzeisige, Krickenten, Grau- und Silberreiher, die allgegenwärtigen Stockenten, Gänsesäger, Kraniche, Kleiber und Mäusebussard, (siehe Liste) Doch plötzlich kehrten wir um, da wir im Gasthof Haunetal einen Tisch bestellten, um dort den Wandertag gemütlich ausklingen zu lassen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Wanderungen zum Jahresende eine gute Tradition unserer Gruppe ist.


Unsere Sichtungen:

Krickenten- 6x männlich, 1x weiblich

Eisvögel- 3x

Graureiher- viele

Silberreiher- etliche

Stockenten

Gänsesäger- 6x männlich, 2x weiblich

Kormorane

Kraniche- 23x

Kleiber- 10x

Mäusebussard- 1x

Erlenzeisige- mehr als 100x



10. Dezember 2022, Jahresabschlußwandern zum Ober-Mooser See


Vielen Dank für den herrlichen Ausflug, der sicherlich allen- auch unserem jüngsten Teilnehmer mit seinen 5 Jahren- viel Freude gemacht hat. Danke auch an Matthias und sein Spektiv, welches so manchen Vogel erst ins rechte Licht gerückt hat. Text: A. Erb